Donnerstag, September 28, 2006

wenn Wandern auf dem Plan steht

Wandertag ... damit verbinde ich keine guten Erinnerungen ... man musste raus aus dem Haus hinein in das Umgebungsbiotop der Schule, ob man wollte oder nicht, spielte überhaupt keine Rolle, denn Lehrer und Lehrplanersteller wissen, was Kindern gut tut, und dann musste man sich bewegen ... Wandern eben ... auf dem Rücken ein Rucksack mit viel zu vielen Broten und viel zu wenig Trinkbarem oder Gummibärchen, um einen herum alle Chaoten der Klasse, die natürlich viel schneller liefen und dusselige Ärgerdieanderenspielchen spielten ...

Heute stand das beim Kleinen an. Tagelang hatte ich händeringend gefleht, ob ich zuhause bleiben dürfe, doch Bube bestand darauf, dass seine Mutter ihn begleitet, er habe das in der Klasse doch schon allen Mitschülern kund getan ... nein, er ist nicht verwöhnt, der Bratzen!

Also nahm ich mir den Vormittag frei und wanderte zur Begeisterung meines Sohnes, der meine Hand gar nicht loslassen wollte und zwischendurch nochmal erwähnte, dass er es toll fände, dass ich da sei ... das ging dann doch runter, wie Öl ...

Da die allwissende Lehrerin den Abkürzungspfad nicht fand, brauchten 25 Kinder und um die 15 großen Frauen, einige behindert durch Kinderwägen, die zunehmend zu unhandliche Chaisen mutierten, eine geschlagene Stunde für den Aufstieg, zum Schluss hatte sich die Karawane über wohl einen Kilometer hingezogen, doch sie zog weiter ... bis zum Ende ... 2 1/2 Stunden an der frischen Luft ... als ob ich sowas gewöhnt wäre!

Am besonderen Highligt ergötzte ich mich am Rastplatz, als die Kinder die erschöpften Mütter auf den herumliegenden, feuchten Baumstammbänken zurück ließen, um im Wald Zutaten für ein pädagogisch wertvolles Naturalienbild zu sammeln, denn da quoll eine Meute gealterter Walker zwischen den Bäumen hervor, die Stöcke herzhaft geschultert um sich an lustigen Aerobic-Übungen zu versuchen ...

4 Kommentare:

  1. Wow, Respekt für so viel Mutter-Einsatz ;) Ich finde es beeindruckend, dass die Kinder scheinbar auf die Wanderung stehen. Ich fand sowas schon als Kind ätzend. Frische Luft und Wald konnte ich auch zu Hause haben, und irgendwelche blöden Naturphänomene wie Baumsorten haben mich noch nie interessiert...

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  2. ich glaube, alle Kinder finden das ätzend ... doch über Generationen halten sich diese Gesundheitsknaller im Lehrplan ... das ist die Reche der Lehrer an den Schülern ... ;)

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  3. Das ist natürlich die plausibelste Erklärung. :)

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