Dienstag, Juli 31, 2007

wenn warten nichts bringt

Drucker haben es an sich, dass sie hin und wieder eine neue Druckerpatrone verlangen, sonst stellen sie den Dienst ein.

Aus Erfahrung lernt man, dass man spätetestens dann, wenn die letzte vorhandene Druckerpatrone eingeschoben wurde, in den Laden geht, ein neues Ersatzteil zu besorgen.

Vor wenigen Monaten brauchte ich dringend einen neuen Drucker, ich musste unbedingt in jener Woche ganz viele Fotos drucken, was das alte Gerät in nur unzulänglicher Qualität noch zu tun in der Lage war, und da solche Anschaffungen immer bis zur letzten Minute warten müssen - ein Umstand der wohl noch auf meinem Grabstein stehen wird - ging ganz plötzlich alles ganz schnell ... rein in den Markt - Geräte der Auslage angeschaut - Verkäufer befragt - Entscheidung getroffen - gekauft -

Druckerpatronen der Marke mit dem großen 'E' und dem kleinen 'pson' hinten dran enthalten exakt 14 ml Tinte. Nicht viel, dachte ich, als ich die wirklich winzigen Behälter betrachtete. 'H' und 'P' bietet mehr ... im Internet stand aber über genau diesen Drucker sehr viel Positives, und da dachte ich weiter: musst halt mehr Vorrat haben. Ich lupfte also von jeder Farbe zwei vom Haken, macht insgesamt 12, der Drucker soll schließlich Fotos drucken, der gibt sich nicht mit gelb, cyan, magenta und schwarz zufrieden, der braucht auch noch light-magenta und light-cyan.
Die ganze Chose also eingepackt - nach Haus transportiert - aufgebaut - Fotos gedruckt - hoch zufrieden. Insgeheim lobte ich noch meine Voraussicht, denn die Patronen halten etwas über 100 Seiten durch, dann sind sie ein Fall für die endgültige Ablage.

Eine gebräuchliche Nutzerfarbe ist Schwarz. Jedenfalls in meinem Falle. Ich brauchte also mit Anbruch der Ersatzpatrone eine neue Ersatzpatrone, kehrte in den Markt zurück, der einem suggeriert, man sei doch nicht blöd, was in manchen Fällen eine kolossale Übertreibung darstellt, doch ich schweife schon wieder, begab mich in den Gang, in welchem die Druckerpatronenpäckchen aushängen und wunderte mich ein wenig, als ich das letzte vom Haken zog. Gerne hätte ich zwei eingepackt, doch eines musste es tun, es gab ja nicht mehr.

Ca. 100 gedruckte Seiten später war erneut eine Ersatzpatrone fällig, ich wartete noch ein Weilchen, die eingesetzte Denge war ja noch voll, doch eines Tages lag der Markt auf dem Weg - ich rein - in den Gang mit den Druckerpatronenpäckchen - leer ... ... ... unmöglich. Wer Drucker vertreibt muss auch die Druckerpatronen vorrätig haben. Auf dem Absatz also kehrt gemacht, auf die Pirsch begeben, einen Verkäufer zu erlegen. Die verstecken sich hinterhältig, sobald sich ein Kunde nähert, doch ich hatte ein Ziel und fing einen hinter einer Kurve ab. Er begriff schnell, wusste genau, wovon ich sprach und versprach, dass die Bestellungen am nächsten Freitag da wären ...

Da war ich noch einfältig. Ich kehrte am folgenden Freitag (immerhin 6 Tage später) in den Markt zurück, die Haken trugen keine Päckchen. Ein wenig war ich enttäuscht. Der Verkäufer, der dann im Netz zappelte, gab bekannt, dass die Lieferung nicht geliefert worden war, dass es aber möglich wäre, ganz alleine für mich Patronen zu bestellen, ich sollte doch am folgenen Freitag wiederkehren. Von Einfalt mag ich jetzt gar nicht mehr sprechen, denn die Druckerpatrone in meinem Drucker zeigt sich virtuell auf dem Bildschirm, wenn sie sich gen Ende neigt und sie leuchtete nun immer schon hell, wenn ich druckte ... leise Verzweiflung machte sich breit ...

Da aber die Hoffnung bekanntlich zuletzt stirbt, stand ich am folgenden Freitag erneut im Geschäft und dachte dann, die Verkäufer wollten mich partout dauerhaft als Kunden loswerden, denn es gab keine Druckerpatronen.

Meine Augen blieben fest auf den Bildschirm geheftet, als ein armes Verkäuferwürstchen nochmals eine Bestellung in den Computer hackte und seit Freitag rufe ich jeden Tag an, ob eine Lieferung abholbar bereit steht. Ich bekomme nur noch untergeordnete Hilfsarbeiter ans Telefon, sonst redet niemand mehr mit mir, doch das ziehe ich jetzt durch ...

Dass anschließend weitere benötigte Utensilien nebst allen anderen Elektrogeräten, CD-Rohlingen oder irgendwelche für elektronische Geräte benötigten Teile übers Internet bestellt werden, versteht sich von selbst.

Ich bin sehr dafür, kleine Geschäfte vor Ort zu unterstützen, doch irgendwo hört der Spaß auf.

Der Drucker druckt übrigens nicht mehr, und wie ich den Laden inzwischen kenne, wird die Bestellung bis Freitag noch nicht eingetroffen sein. Dann muss ich mir mal überlegen, was ich tue ... Hämmer und Äxte bieten die dort leider nicht an, auch nicht in der näheren Umgebung ...

Nachtrag: am 02.08. konnte per Hamsterkauf der Vorrat aufgestockt werden ... drei schwarze Patronen sollten eine Weile reichen ...

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