Sonntag, Januar 26, 2014

Das Internet und die sich Tummelnden ...

Markus Lanz hielt sich nicht an Höflichkeitsregeln, hab ich gelesen.

Und da es ungehörig ist, sich daneben zu benehmen, wird allsogleich eine Online-Petition ins Leben gerufen, um Herrn Lanz um seinen Job zu bringen.

Ich gucke ja die Sendungen nicht, die Herrn Lanz unter die Leute bringt. Weder bin ich mit ausreichend Geduld für Talk Shows noch mit genug Sitzfleisch für Wetten Dass ... ? gesegnet.
Es gibt tatsächlich Sendungen, die in meinem Fernseher nicht herumflimmern ... meistens sind es die, die kein X im Namen führen ... denn Sendungen mit X versprechen paranormale Zustände und das kommt meinem seelischen Gleichgewicht entgegen. Diese Sendungen vermitteln den Eindruck, dass es schlimmer kommen könnte, als es tatsächlich den Anschein hat, was beim positiven Denken hilft und dabei, die namentlich veränderte GEZ-Gebühr, die als Haushaltsabgabe eine unumgängliche Informations-Steuer abgeben wird, in unregelmäßigen Abständen zu überweisen ... aber wo bin ich da schon wieder hingeschweift ... 

Markus Lanz ... der sportlich ambitionierte Südtiroler, der sich ins Haifischbecken der öffentlich-rechtlichen Ausstrahlung begab und der nun vermutlich darin umkommen wird, weil es Leute gibt, die finden, dass eine Frau Wagenknecht besser behandelt werden müsste, wenn sie sich im selben Becken herumtreibt.

Wenn nicht bald eine Naturkatastrophe des Ausmaßes von Weihnachten 2004, ein Reaktorunglück wie in Fukushima oder ein Vulkanausbruch in der Größenordnung eines Eyjafjallajökull (Ja, ich habe nachgesehen) stattfindet, wird Herr Lanz sich auf den Besucherplätzen wiederfinden. Eine Dienstwagenaffäre eines ADAC reicht einfach nicht, wenn ein wild gewordener Internet-Mob ein Ziel hat und nicht anderweitig beschäftigt wird.
Ich erinnere mich an Anschuldigungen gegen einen gewissen Christan W., der medial bereits ausgeschlachtet war, bevor eine Anklage über etwa 700 Euro übrig blieb, die in naher Zukunft möglicherweise fallengelassen wird und ich befürchte, dass, sobald ein Stein aus dem Verborgenen geworfen werden kann, der Mensch zum Tier wird.


Ende Januar



Nun scheinen die weihnachtlichen Urlaubsgeister allumfassend gebannt, der Alltag hat uns wieder ...

Das Tier war immer mal wieder da.

Auch zuletzt ... es machte sich sogleich unbeliebt, indem es sich beliebt machen wollte.
Nach einem ausgedehnten Spaziergang ist so ein Hund meistens nass und sehr schmutzig und das verträgt sich einfach nicht mit nagelneuen, weißen Klamotten.

Dabei war der Erwerb ausgerechnet dieser weißen Klamotte eine abenteuerliche Überwindung von Gewohnheiten.
Eine Internetbestellung lag bisher gänzlich außerhalb der zu erledigenden Tätigkeiten, da ja die in Läden angebotenen Sachen selten genug sitzen … ich bin etwa 10 cm größer als die deutsche Durchschnittsfrau und der BMI liegt eigentlich immer über dem Ideal oder auch dem Normal, weshalb in der Regel eine Taille im Kleid viel zu hoch sitzt, Hosenbeine oft genug zu kurz sind und Röcke hinten irgendwie kürzer aussehen als vorne …

Kleider dürfen für meine Begriffe nicht kürzer als knöchellang ausfallen, Röcke ebenso und diese dürfen auf gar keinen Fall Falten am Bund aufweisen, Hosen sind ein ganz schlüpfriges Pflaster, da ioe fast immer dazu neigen, Falten an den falschen Stellen werfen …
Nun hatte ich ein Kleid mit Bolero bestellt. Das Kleid sitzt prima, leider ist es für die angedachte Occasion viel zu festlich … wenn es nur aus dem Rock bestünde, wäre es prima!
Ändern lassen ist aber Blödsinn, denke ich …

Also wurde das Kleid ein wenig beschämt zurückgeschickt, das andere Kleid in blau auch, ein drittes, getupftes Kleid wurde bereits abgelehnt und retourniert.

Der Bolero wurde aber behalten … der gefällt mir … wer hätte das gedacht …

Außerdem kam ich an einem Schild vorbei, auf dem ein mittelmeerlich erscheinendes Restaurant "mediterane Küche" anbot ...  Beschilderung dieser Art finde ich ja irgendwie abschreckend.

Ach ja … der Weihnachtsbaum wurde rechtzeitig abgeschmückt und auch der Termin zur Abholung nicht verpasst … das ist durchaus erwähnenswert … finde ich … zeugt es doch davon, dass es Regeln gibt, die mir etwas Wert sind … wenn nun noch irgend jemand die Adventskiste vom Dachboden holen wird, dann gelangen auch die Dekorationsartikel vom Schuhschrank in die Warteposition für das nächste Weihnachtsfest ...
In  10 Monaten ist übrigens schon wieder der 1. Advent, in 11 Monaten Heilig Abend. Nur für den Fall, dass das wen interessiert ...

Sonntag, Januar 12, 2014

Samstag

Die ganze Woche über blieb der Rechner aus. Das war seltsam. Und ich habe es überlebt.

Jedenfalls war die Arbeit wieder losgegangen und diese erste Woche wurde dringend dazu benötigt, den geregelten Tagesablauf wieder als den eigenen zu akzeptieren.

Am Abend führte nach dem Heimkommen der erste Weg immer auf die Couch, was ein ausgedehntes Power-Napping, wie das so Neudeutsch heißt, nach sich zog, was dafür sorgte, dass an ein Einschlafen vor 2 Uhr in der Nacht nicht zu denken war und dann fiel das Aufstehen zur Unzeit wieder so schwer ... ein unendlicher Kreislauf ...

Sonntag, Januar 05, 2014

wenn es vorbei ist ...

Vorhin hatte er in einem Nebensatz erwähnt, warum er damals von der Schule abgehen wollte, habe er noch niemandem erzählt ... ... ...


Es gab mal eine Zeit, als mich das wirklich interessiert hätte ...

Kleider machen Leute

Ich brauche ein Kleid.

Das ist jetzt eigentlich nicht wirklich aufregend, wenn ich 15 bis 20 Jahre alt wäre und ein Gewicht von  55 kg oder so hätte.

Bin ich nicht. Hab ich nicht.

Das letzte Mal, als ich ein Kleid brauchte und einen Rock suchte, war ich spät dran, deshalb musste es damals ein Hosenanzug sein ... ich musste nehmen, was mir passte und was im Laden vorhanden war.

Diesmal bin ich schlauer und fange rechtzeitig an.

Suchwort: Kleid

Ergebnisse:

Cocktailkleider in allen Formen:
Etuikleider
Swingröcke
Plisseeröcke
Schößchen

und mit durchgehend Länge bis minimum kniefrei oder mehr ...

hm ... liebe Leute! ... ich wollte ein  Kleid, in dem ich mich wohlfühle ... ... ...

Mit meinen Beinen ziehe ich mit Sicherheit kein Minikleid an ... abgesehen davon, dass ich altmodisch und nicht mehr 20 bin und deshalb schon aus Prinzip gegen Mini.
Außerdem liebe ich Rollkragenpullover und lange Ärmel ... viel Haut lasse ich den anderen Damen dieser Welt ...

Ein Kleid in blau war im Angebot ... nicht ganz so kurz, laut Foto bis unters Knie ... auch nicht so prickelnd für Salatstampfer aber besser als nix ... als das in den Einkaufswagen aufgenommen werden sollte, war es aber komischerweise nicht mehr im Angebot sondern ausverkauft. Nun entscheidet man sich schon mal und dann darf man nicht.

Hrmpf!

Bleiben noch lange Kleider, vielleicht ist da ja auch was dreiviertel Langes dabei.

Ist es nicht.

Abendkleider bis zum Abwinken. So Kleider, die nur zu einer einzigen Gelegenheit getragen werden, da solche Gelegenheiten einfach nicht oft genug wahrgenommen werden müssen. Ich möchte aber ein Kleid, das vielleicht auch nach dem Fest noch eine gute Figur macht, damit sich die Anschaffung auch lohnt ...

Und 5 Monate sind so schnell rum ...


Vorhin beim Bäcker

Bäckereifachverkäuferin: Guten Morgen!

Kunde neben mir: Guten Morgen! Ich hätte gern 4 Kreppel.

Bäckereifachverkäuferin: Zum Mitnehmen?

Kunde neben mir (stutzt): Ja ... ... ...

Bäckereifachverkäuferin: Darf es noch etwas sein?

Kunde neben mir: Nein, danke.

Freitag, Januar 03, 2014

Freitag

Spätes Aufstehen zieht spätes Einschlafen nach sich und das wiederum erneut spätes Aufstehen.

Als Nebenwirkung tritt auf, dass der Tag erst mittags beginnt und somit die halbe Zeit für Hausarbeiten schon rum ist, bevor man überhaupt einen Fuß auf den Boden bekommen hat.

Es wird Zeit, dass die Rumlümmelei ein Ende nimmt ... ... ... wenn ich drüber nachdenke, könnte aber eine weitere Woche Urlaub ganz nett sein.

Um nicht ganz so untätig rumzusitzen, rief ich heute meine Mutter an.
Seit vor Weihnachten habe ich das versucht und versucht und versucht ... zwischendurch dachte ich mal, sie wolle nicht mit mir telefonieren ... dann, dass sie vielleicht gar nicht telefonieren wollte oder im Urlaub sei oder überhaupt von der Erde gefallen ... aufgeben gilt aber nicht und heute war mir das Glück hold - sie nahm ab ...
Die große Frage auf meiner Seite ist dann immer, ob wir genügend Gesprächsstoff haben, um ein Gespräch führen zu können, gemeinsame Themen gibt es nicht viele. Am Ende wird aber jede/-r einzelne, Verwandte (hier passt gar kein "-in" ... wie seltsam) dankbar durchgehechelt sein und es wird mindestens eine Stunde vergangen sein, bis ein Ende gefunden ist ... das nennt sich dann keineswegs Klatsch sondern familiärer Buschfunk und dieser ist sozial nicht zu unterschätzen, denn wo wären wir ohne den ... heute ging das Gespräch über 1 1/2 Stunden und das auch nur, weil ein Ende gefunden werden musste, da Plätze im Kino reserviert waren ...

Die nebenher frisch gebackenen Brötchen ersetzten das Mittagessen ... das kommt immer gut ... und die sind rasend schnell weggefuttert, da total lecker ...

Der kleine Bube und einer seiner besten Freunde hier aus dem Dorf wurden ins Kino kutschiert ... es gibt für jede Gelegenheit einen Freund ... einer fürs Junge sein, einer fürs Lernen und einer dafür, wenn die anderen keine Zeit oder Lust haben ...jeder einzelne erfüllt einen wichtigen Zweck und wird im Falle eines Falles auch gerne kutschiert ...

Kino heutzutage ist eine heftige Angelegenheit.
Parkgebühr, Eintrittskarte, Popcorn und Cola sind nicht zu unterschätzende Beträge, die im Portemonnaie vorhanden sein müssen.

Portemonnaie ... Portmonee kann ich bis heute nicht leiden ... vor allem nicht, nachdem das Erlernen der damals ausschließlich korrekten Rechtschreibung nicht ohne Mühsal war ...
Geldbörse, Brieftasche ... wie langweilig ...
Neulich fragte ich meine Söhne, was denn ein Trottoir sei ... sie wussten es nicht ... die ehemals so schicken, französischen Ausdrücke verschwinden ... und wenn sie noch verwendet werden, werden sie verstümmelt als "Portmonee" angeboten ...ich merke - ich schweife schon wieder ...

Jedenfalls wurde das Kino noch teurer, da nicht nur mein Jüngster beglückt wurde sondern auch noch der Freund mit einem Popcorn-Menue und ich mit einer Eintrittskarte, damit ich nicht nach Hause würde fahren müssen ...
Vielleicht sollte das Taschengeld für die Jungs doch ein bisschen erhöht werden ... so zum Anfang des Jahres. Kino ist sonst ohne Eltern nicht drin, dafür reicht das Budget nicht ... noch so ein schönes, ehemals französisches Wort ...

Die Tribute von Panem Catching Fire war überraschend spannend.
Trotz Kenntnis des Buches und trotz der m. E. fehlbesetzten beiden Hauptrollen und vor allem trotz der neben mir sitzenden beiden Frauen, ungefähr mein Alter, die einfach alles kommentieren mussten, war der Film spannend und mitreißend ... die übrige Besetzung des Filmes, der Schnitt, die Kameraführung, die recht passable Synchro und vor allem die Story machten alles wett ...

Donnerstag, Januar 02, 2014

Zeit

Wenn man einen gut formulierten Gedanken ersinnt, sollte man ihn gleich notieren. Später ist das oft schwierig mit der Erinnerung. Und man gewöhnt sich schon mal an so kleine Zettel, die halt noch nicht überall an Schränke und Zimmertüren gepappt werden, da man sich noch erinnern kann, sie in die Hosentasche gesteckt zu haben.

Heute ist der erste wirklich freie Tag zwischen den Jahren.

Frühstück fiel aus - es hatte niemand den Tisch gedeckt
Mittagessen fiel aus - es hatte niemand gekocht
sämtliche sonstigen hausfraulichen Tätigkeiten fielen aus - ich habe heute frei

und wenn man frei hat, dann kommen einem seltsame Gedanken, womit die freie Zeit gefüllt werden kann.

längst überfällige Fotos einkleben
spazieren gehen
Schmuck basteln
das Rezeptbuch des Große mit ersten Beschriftungen versehen

Alle diese Tätigkeiten würde ich nur und ausschließlich für mich machen ... kleine Häkchen im immerwährenden Wasserfall der mit Bestimmung zu erledigenden Aufgaben ...

Eine ganze Weile freue ich mich jetzt schon über die verfügbaren Möglichkeiten ... und rief wenigstens die Nicht-Schwiegermutter an, die sich frei nahm und an ihrem Geburtstag nicht die versammelte Verwandtschaft bekaffeete ...

Mittwoch, Januar 01, 2014

Auf ein Neues

Es geht wieder los.

Die Forellen à la Müllerin waren überaus lecker, die lagen noch vom letzten Jahr im Frost, als die Braterei mangels Essern nicht mehr erforderlich wurde ... der kleine Bube hatte Fischstäbchen bestellt, er ist Fisch nur, wenn dieser nicht aussieht wie Fisch, für Männe waren Gemüsestäbchen in der Pfanne, er isst weder Fisch noch Fleisch.

Oder es geht einfach weiter.

Was am Jahresanfang so sehr anders ist als am Rest des Jahres, muss ich mir noch genau überlegen, trotzdem ist dieses Datumsgrenze seltsamerweise eine Zäsur, die einen Neuanfang als Licht am Ende des Tunnels sichtbar werden lässt.
Statt mit der Erfindung guter Vorsätze fange ich das Jahr 2014 mal filosofisch an, verschiedene Möglichkeiten stehen zur Auswahl

- der Spaß am Leben ist in der Überzahl
- die Gewohnheit hält einen am Laufen
- der Verantwortung kann man nichts abschlagen
- die Hoffnung wird aufrecht erhalten
- ...

die Liste kann beliebig fortgesetzt werden.

Eigentlich müsste man solche Fragen mit dem Durchlaufen der Pubertät bereits mit sich ausgemacht haben.
Da aber eine Pubertät, die keine depressive Phase ausließ, weniger geeignet ist, den Sinn des Lebens als Ziel festzulegen, muss halt die Midlifecrisis dafür herhalten.

Gibt es eine Midlifecrisis eigentlich noch?