Dienstag, Oktober 28, 2014

Heute

Am Freitag kloppten sich in Köln Bekloppte mit der Polizei.

Wer sich da versammelt hat, ist mir nicht so ganz klar, es scheinen sich Rechte, Hooligans und anderes Gelichter zusammen getan zu haben, um bei einer Demo gegen Salafisten mal ordentlich gegen die Polizei anzurennen.

Nun neige ich weniger zu Gewaltausbrüchen, treibe mich auch nicht auf einschlägigen Seiten herum, um Termine oder Äußerungen darüber wahrzunehmen, was möglicherweise ein Manko ist, fehlen dann doch massiv Informationen, um sich ein eigenes Bild machen zu können - obwohl man sich hinterher dann immer dazu bequemen kann, zu sagen, man hätte ja nichts gewusst - ich war also nicht in Köln und hörte erst am Wochenende Berichte darüber in den üblichen, konsumorientierten Medien.

Heute nun tat ein Experte seine Meinung kund.

Und da musste ich lachen.

Der Experte erpertierte, dass es doch Aufgabe der politisch interessierten Bevölkerung sei, den extremen Bewegungen in diesem Land entgegen zu treten.
Seien es Rechte, Salafisten, Linke oder Sonstige, die sich dem Verhauen anderer Leute widmen.
Das an sich ist nicht komisch, er hat damit nicht Unrecht. Und ich weiß, wovon ich rede, wenn ich hier anmerke, dass es nicht besser wird, wenn man nur darauf hofft.

Doch dann frug er tatsächlich, wo denn die Studenten sind, die sich doch bitte in Demonstrationen auf die Straße begeben sollten, um einen politisch korrekten Standpunkt in diesem unserem Land zu zeigen.

Da musste ich das Geprustete wieder aufwischen.

Jahrzehntelang nun schon wurde der jugendliche Lebensweg mehr und mehr dadurch gekennzeichnet, dass kein Heranwachsender mehr in der Lage ist, eine andere Meinung zu haben, als dass der Sinn des Lebens darin besteht, zu feiern,  möglichst schnell durch Schule und das Studium zu kommen, ein pflichtbewusstes Mitglied dieser Gesellschaft und eine tragende Säule der Volkswirtschaft zu werden und vor allem auch zu bleiben und neue, strebsame Nachkommen hervorzubringen.
Einige egoisitsche Anwandlungen lasse ich hier mal außen vor, da diese ins Bild passen; beinhalten sie doch u. a. nach außen unübersehbar demonstrierten Erwerb von Statussymbolen der Neuzeit.
Bummelstudenten werden aussortiert, sie kosten nur Geld.
Würde Joschka Fischer heutzutage in seiner Uni rumrandalieren, er verbrächte mehr Zeit beim Sicherheitspersonal seiner Fakultät - erstzweise im örtlichen Polizeirevier - als im Hörsaal oder hinter seinen Büchern.

Brav sollt Ihr sein. Brav und strebsam. Brav und strebsam und erfolgreich. Brav und strebsam und erfolgreich und tolerant. Brav und strebsam und erfolgreich und tolerant und konsumorientiert. Brav und strebsam und erfolgreich und tolerant und konsumorientiert und feiernd. Wir wollen sehen, wie gut Ihr Euch in dieser wattegebauschten Umwelt fühlt.

Und diese braven Kinder - ein 25-jähriger Student wird nicht selten in den Nachrichten noch als Jugendlicher bezeichnet, wiewohl er mit 25 doch wirklich schon längst einen Abschluss und einen Beruf erreicht haben sollte ... mit 25 ... also wirklich - sollen also jetzt Plakate malen und auf die Straße gehen.

Leider weiß ich nicht, in welchen Altersgefilden dieser Zeitgenosse zu finden ist, er sah eher aus, wie mein Jahrgang, deshalb kann er die 68er nicht aktiv gestaltet haben, doch seit dieser Zeit habe ich doch nicht so in meiner Fantasy-Blase gelebt, dass ich irgendwelche größereren oder kleineren, politischen Demos von Studenten nicht mitbekommen hätte ... ... ...





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen