Montag, April 02, 2007

wenn etwas für gut befunden wird

Stressig war es heute nicht. Jedenfalls oft nicht. Wenn man die punktgenauen Verknüpfungen verschiedener Termine abzieht, habe ich mich heute gelangweilt und die herrliche Sonne genossen ...

Und dann musste ich noch tanken. Ich fuhr die gerade bereit stehende Tankstelle an, da es an der Tankuhr doch schon bedenklich Dauerorange leuchtete, was schon ein Vorteil ist gegenüber dem mir vorher anvertrauten Gefährt, dem ich nur anhand des Zeigers ansehen konnte, dass das Benzin zur Neige ging, und dieser Zeiger hatte einen eigenen Kopf.
Jedenfalls überlegte ich noch schnell, auf welcher Seite der Tankdeckel liegt, guckte mir die schönste Zapfsäule aus, erdachte den richtigen Betrag, den ich in Benzin zu investieren bereit war und stieg aus ... direkt in die Arme eines rotgewandeten Herrn, eines sehr kurz geratenen Herrn, der mit sehr russischem Deutsch seine Dienste als Tankwart anbot. Er öffnete den Tank, schob den Rüssel hinein, erkundigte sich nach der einzufüllenden Menge, bot an, nach Wasser und Öl zu sehen, was ich ablehnte, da ich dafür doch schon recht spät dran war, füllte den Tank bis exakt auf den Betrag genau, den ich vorher genannt hatte, drückte mir einen Zettel in die Hand, auf dem eine große 1 prangte, meinte dazu, wenn ich mit seiner Arbeit zufrieden gewesen sei, dann solle ich an der Kasse einen Euro für ihn bezahlen und machte sich mit einem Wischer über die Windschutzscheibe her ... wenn ich mit ihm zufrieden gewesen sei ... ich bedauerte eigentlich nur, keinen Diesel zu fahren, denn dann riechen die Hände nach dem Tanken wie in Diesel gebadet, was ich zutiefst verabscheue ... Er war außerordentlich höflich, bescheiden, nett und offen ... ich bezahlte den Euro, gab noch einen drauf und tat der Kassiererin hinter der Kasse meine Zufriedenheit kund ... möglich, dass ich so mitgeholfen habe, einen Arbeitsplatz zu sichern ...

1 Kommentar:

  1. Da fällt mir die Geschichte ein, dass mein alter Herr nicht selbst tanken konnte. Als dann die Tankwarte wegrationalisiert wurden, fuhr er immer an die einzige Tanke im Umkreis von 30 km, an der der Inhaber noch persönlich den Stutzen in der Hand hatte.

    Als der dann seinen Laden dicht machte, bekam ich den alten Audi 80. Man könnte einen Zusammenhang dahinter vermuten...

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