Samstag, April 07, 2007

wenn man enttäuscht ist

Gestern abend - ich war wieder mal spät zuhause und wollte mir noch einen geruhsamen Restfernsehabend machen - da seh ich auf dem einen Sender ein paar schleimige Aliens hektisch durch die Gegend rennen - die sollten wohl was suchen, wirkten aber irgendwie, als fühlten sie sich nicht wohl, was dafür sorgte, dass ich umschaltete, da liefen auf dem anderen Sender Tarrantino und Clooney durch eine Kleinstadt, den Film kannte ich schon und hab ihn seit meinem ersten Mal noch nicht durchgehend geguckt, weil ich ihn trocken bis öde finde, auf einem dritten Sender ging es mir mit Bonny und Clyde haargenauso und auf noch einem Sender fand ich Alec Baldwin und Ghandi (keine Ahnung, wie der in echt heißt), den tat ich mir an, da das Qualität versprach, doch als der Nachkomme von Auschwitz-Überlebenden (oder hatte er selbst überlebt *grübel*) anfing, den Zeigefinger aus dem Bildschirm zu strecken, schaltete ich noch mal um woraufhin ein paar überaus barbarisch wirkende Römer durch die Gegend walzten, etwas Unverständliches brabbelten und ich dachte: Ah ... gucken! dann kannst Du mitreden ...

Und dann bin ich eingeschlafen mit dem Gedanken: Worüber haben sich alle Religionsgemeinschaften eigentlich so aufgeregt? Diese Stereotypen gab es schon in den 50ern, überaus böse und brutale Böse, überaus gute und liebreizende Gute. Das Einzige, was Mel Gibson dazufügte, waren einige Liter Blut und Filmaufnahmen, als wollte er Ölgemälde schaffen

Die ganze Chose war derart übertrieben, jede Mimik der römischen Soldaten, der jüdischen Priester, der Jesusanhänger, jede Handlung an Wohltaten oder Foltereien war so fürchterlich überzeichnet und irreal, dass das viele Blut (als der Nagel durch die Hand und durch den Querbalken des Kreuzes geschlagen wird, da läuft ein dicker Blutstrom durch das Holz bis auf den Boden ... wie doof ist das denn???) nur noch wie Zuckerguss auf einer zu süßen Torte wirkte ... zudem hat Herr Gibson nur die halbe Geschichte erzählt ... mit Jesu Tod soll doch das Ganze erst richtig angefangen haben ... sagt man ...

Nah, ich bleib bei Matrix erster Teil, da ist Verfolgung, Folter und Tod kunstvoll inszeniert ...

Mittwoch, April 04, 2007

wenn das Telefon klingelt

ich: Schönen guten Tag, Sie sprechen mit mir ...

Frau (sehr streng): Ich habe da ein Problem!

(sie schildert das Problem)

ich: Sagen Sie mir bitte Ihren Namen und Ihre Adresse ...

Frau (sehr streng): Mein Name ist Berg-Steiger und ich wohne in der Straße Nummer 1!

ich: Berg-Steiger in zwei Worten?

Frau (sehr streng): Nein, ich habe einen Doppelnamen ... mit Bindestrich!

Montag, April 02, 2007

wenn etwas für gut befunden wird

Stressig war es heute nicht. Jedenfalls oft nicht. Wenn man die punktgenauen Verknüpfungen verschiedener Termine abzieht, habe ich mich heute gelangweilt und die herrliche Sonne genossen ...

Und dann musste ich noch tanken. Ich fuhr die gerade bereit stehende Tankstelle an, da es an der Tankuhr doch schon bedenklich Dauerorange leuchtete, was schon ein Vorteil ist gegenüber dem mir vorher anvertrauten Gefährt, dem ich nur anhand des Zeigers ansehen konnte, dass das Benzin zur Neige ging, und dieser Zeiger hatte einen eigenen Kopf.
Jedenfalls überlegte ich noch schnell, auf welcher Seite der Tankdeckel liegt, guckte mir die schönste Zapfsäule aus, erdachte den richtigen Betrag, den ich in Benzin zu investieren bereit war und stieg aus ... direkt in die Arme eines rotgewandeten Herrn, eines sehr kurz geratenen Herrn, der mit sehr russischem Deutsch seine Dienste als Tankwart anbot. Er öffnete den Tank, schob den Rüssel hinein, erkundigte sich nach der einzufüllenden Menge, bot an, nach Wasser und Öl zu sehen, was ich ablehnte, da ich dafür doch schon recht spät dran war, füllte den Tank bis exakt auf den Betrag genau, den ich vorher genannt hatte, drückte mir einen Zettel in die Hand, auf dem eine große 1 prangte, meinte dazu, wenn ich mit seiner Arbeit zufrieden gewesen sei, dann solle ich an der Kasse einen Euro für ihn bezahlen und machte sich mit einem Wischer über die Windschutzscheibe her ... wenn ich mit ihm zufrieden gewesen sei ... ich bedauerte eigentlich nur, keinen Diesel zu fahren, denn dann riechen die Hände nach dem Tanken wie in Diesel gebadet, was ich zutiefst verabscheue ... Er war außerordentlich höflich, bescheiden, nett und offen ... ich bezahlte den Euro, gab noch einen drauf und tat der Kassiererin hinter der Kasse meine Zufriedenheit kund ... möglich, dass ich so mitgeholfen habe, einen Arbeitsplatz zu sichern ...