Wenn einem bei der Geburt des lieben Kleinen einer sagen würde, was es tatsächlich heißt, lernunwillige Kinder durch die Schule zu schleusen - frau würde es lassen und das liebe Kleine zurückgeben.
Da war frau froh, diese leidige eigene Schulzeit hinter sich gelassen zu haben, sie hatte sich mehr schlecht denn recht durchgeschlagen, zwischendurch alles an Höhen und Tiefen durchpflügt, was eine Schule so zu bieten hat und in der Oberstufe endlich begriffen, dass es doch sinnvoll wäre, ab und an auch mal was hinsichtlich Büchereinsicht zu unternehmen, so dass trotz aller Defizite aus der Mittelstufe wenigstens ein bestandener Abschluss dokumentiert werden konnte.
Leider sind diese Erfahrungen einem 15-Jährigen nicht wirklich zu vermitteln. Er macht zwar nicht den gleichen Mist wie ich damals, er verzichtet z.B. nicht auf die Erledigung seiner Hausaufgaben, doch durch seine Unfähigkeit, sich in den Fächern, in denen es auf Sprache ankommt, sinvoll auszudrücken und auf den Text zu beziehen, den der Lehrer zur Bearbeitung verteilte, schießt er sich permanent Löcher in das Versetzungsnetz, so dass er nun davor steht, eine Klasse zu wiederholen ... ich könnte nicht sagen, dass Bube faul ist ... alternativ dazu steht die Möglichkeit, dass er einfach kein Gymnasium-Material ist ... wogegen eine 1 in Physik spricht und die Tatsache, dass in seiner Klasse 18 (in Worten: ACHTZEHN VON ZWEIUNDDREIßIG) Schüler versetzungsgefährdet sind ... ratlos stehe ich vor dem, was das Kind als nächstes tun soll ...
Der Kleine brachte auch ein Halbjahreszeugnis mit, er besteht die 4. Klasse mit Bravour ... doch das war beim Großen haarklein genauso ... welche Schulform wählt man also aus, nachdem sich heraus stellte, dass ein Gymnasium noch immer den gleichen Lehrmethoden anhängt, wie vor nunmehr fast 30 Jahren?
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