Und weil ich mir den Rückweg samt zweiten Hinweg sparen wollte, bestellte ich mir auch gleich eine Karte, selbstverständlich weit weg vom Gemüse. In der letzten Reihe ... im Kino eigentlich eine der guten, wenn die Leinwand dann auch groß genug ist, um die 3D-Effekte rüberzubringen... mein linker, linker Platz blieb leer - sehr schön - und die Jungs, die sich rechts von mir am Anfang noch unterhielten, stellten ihr Gespräch rechtzeitig ein.
So ein Geburtstagskinonachmittag hat heutzutage seinen Preis ... Parkgebühren in der Innenstadt im Parkhaus, Karten mit Aufschlage wegen 3D für 4 Kinder, die nicht mehr als Kinder zählen und eine Mutter und Popcorn und Cola sollten ja auch noch sein ...
The Return of the First Avenger ... der erste Teil war als Superhelden-Epos bereits für sehenswert befunden worden, also nun der zweite Teil ... und JESSSssss ... der Held IST gut gebaut! ...
Vorsicht! Ab hier wird massiv gespoilert!
Ein rasanter Streifen ... viel Jungsfilm und zum Ende hin wieder fast ausschließlich KrachBumm - wobei auch dieser Held trotz mehrfacher Einschüsse einfach nicht zu Boden geht ... ein echter Amerikaner halt ... die russische Heldin aus der zweiten Reihe stand dem Amerikaner übrigens in nichts nach!
ein paar Highlights:
- mehrfache, überraschende und auch noch logische Wendungen im Geschehen
- Black Widow darf auch zuhauen, selbständig denkend und fies sein, anstatt immer nur als begleiterscheinende Damsel in Distress gerettet zu werden - was schließlich doch noch vorkommt, wenn auch dann fast nicht an den Haaren herbeigezogen logisch begründet
ein paar Fragen:
- rechtfertigt der Fakt, dass Steve Rogers in WK II in Deutschland lernte, ein Auto zu knacken und kurzzuschließen, dass er das mit einem Modell 2014 auch kann?
- trägt Robert Redford ein Toupet?
- hab ich da wirklich nen Tarzan-Schrei im Soundtrack gehört?
Allein diese Frage wird der Grund dafür sein, den Film der DVD-Sammlung hinzuzufügen
- ist das Trauma rum, so dass wieder fliegende Objekte in Hochhäuser gelenkt werden dürfen?
und das übliche, was anscheinend in einen amerikanischen Jungsfilm rein gehört:
- fahrende, fliegende, schwimmende, tauchende, unzerstörbare, technische Schickschnack-Geräte, die trotzdem eine Achilles-Verse haben und nicht nur vom Helden geknackt werden, denn die Bösen sind schließlich auch nicht mehr von Anno dunnemals und eindimensional dumm
- Autorennen mitten in einer amerikanischen Großstadt; alles, was nebenbei das Zeitliche segnet, ist halt Kollateralschaden
- massenhaft - also wirklich massenhaft - ausgeworfene Patronenhülsen - Matrix lässt grüßen, es sah dort aber noch besser aus ... Amerikaner lieben Waffen einfach, solange sie nicht junge Menschen in Schulen oder in friedlichen Nachbarschaften in Folge ihrer ursprünglichsten Daseinsberechtigung ums Leben bringen, sondern von Helden und ihren Gegnern ins Unsichtbare gerichtet werden. Ich glaube ja, US-Amerikaner mögen Konsequenzen nicht. Schließlich war alles immer nur gut gemeint ...
- in Ermangelung eines aktuellen, bösen Gegners wird DAS Böse aus der Vergangenheit wiederbelebt und was könnte schöner böse sein als die Deutschen, die sich (die Amis steuernd, aber das nur als Treppenwitz nebenbei) seit der offen gelebten Nazi-Zeit lediglich oberflächlich dem Pazifismus zugewandt haben und im Untergrund geduldig, fleißig und mit unverfroren eisiger Intelligenz (wie die Deutschen nunmal so sind - nur die Deutschen können gleichzeit unverfroren und eisig intelligent sein, sind sie doch zum großen Teil Opportunisten) Nazi-Intrigen und Netzwerke sponnen ...
Ein bisschen fühlte ich mich an GI Joe erinnert.
Die Besetzung - Check!
Die Army - Check!
Die Handlung - Check!
Der Bösewicht - Check!
Ein Nebenbösewicht mit dunklem, Geheimnis - Check!
Die Atombombe als Allheilmittel kam nicht zum Einsatz - Check!
Der Ablauf - Check!
Das Finale - Check!
Für einen unterhaltsamen Popcorn-Nachmittag bestens geeignet ...
beim Nachlesen las ich, dass Blade ein Marvel-Held ist ... daschja´nDing!
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