Samstag, Juni 27, 2015

BJS ...

"Mama arbeitet" hat eine Petition vom Zaun gebrochen - die verpflichtende Teilnahme an den Bundesjugendspielen soll abgeschafft werden ...

Darüber gerate ich mal wieder ins Grübeln.

Zu meiner Zeit gab es - so meine ich jedenfalls - 2-jährlich eine Sportveranstaltung, die als Bundesjugendspiele verkauft wurde. Ich kann mich an Jahre erinnern, als die Urkunden vom Klassenlehrer oder vom Sportlehrer verteilt wurden, aber auch an Jahre, als die Besten - die mit den Ehrenurkunden - sie öffentlich - vor allen anderen Schülern und von diesen lautstark bejubelt - in der Aula erhielten.

Wegen weniger Punkten gab es in meiner Erinnerung kein Mobbing. Ich war nicht die, die zuerst in eine Mannschaft gewählt worden wäre, entsprechend war auch mein Abschneiden bei den Bundesjugendspielen, doch eine Kritik der Mitspieler oder Lehrer fürchtete ich nie.
Auch nicht, wenn ich mit dem Schlagball eine Weite von 8 Metern erreichte. Später mochte ich das Kugelstoßen mehr, das glückte überraschend gut.

Es war einfach ein großes Spiel für alle.

In der Grundschule meines Kleinen gab es zwei Bundesjugendspiele. Sein Freund hier aus der Straße wurde einmal Jahrgangsbester - ein Supertalent in Sachen Sport! - der Kleine selbst erhielt eine Teilnahmeurkunde, die natürlich mit den Mitschülern verglichen wurde und so stellte er fest, dass er die geringste Punktzahl in seiner Klasse hatte.
Selbst sein unsportlicher Freund oben vom Berg hatte mehr.

Von Stund an stand er gar nicht mehr auf Sport; ohnehin vorher schon ein delikates Thema.
Kinderturnen, Schwimmen, Leichtathletik, Karate, Fußball, Tischtennis. Nichts hatten wir unversucht gelassen, doch sobald sein Körper meldete, dass er warm zu werden gedächte, da er eine körperliche Anstrengung feststellte, waren Ehrgeiz oder auch nur der Versuch des Erreichens eines Ziels deutlich unverständliche Fremdworte.

Mein Kind hielt sich lieber mit dem Verschlingen von Büchern auf, was auch mal eine Lehrerin in Sorge versetzte, da er mit Vorliebe Bücher von R. L. Stine um sich scharte und sich auch mit der Wissenschaft der Vampire und der Fledermäuse beschäftigte ... ... ... aber das ist eine andere Geschichte.

Jedenfalls war er bei den nächsten Bundesjugendspielen krank, ließ sich gerade noch überreden, beim Tae Kwon Do zu bleiben, nutzte die ihm gegebene Zeit, um richtig Spaß daran zu entwickeln und hat inzwischen den Roten Gürtel.

Ich bin für eine freiwillige Teilnahme bei den Bundesjugendspielen.
Die, die daran Spaß haben, sollen ihn doch haben - die anderen sollen einfach nicht mehr krank gemeldet werden müssen.

Wobei ich dringend eine Änderung der Regularien vorschlagen möchte:

Anscheinend ist es so, dass immer 20% der Mitmacher eine Ehrenurkunde erhalten, 50% erhalten eine Siegerurkunde und es sind immer 30%, die Teilnehmerurkunden erhalten.

Wieso hat es nichts mit selbst erreichten Leistungen zu tun, welche Urkunde ich bekomme?
Wieso ist meine Leistung im Vergleich mit den anderen zu werten?

30% einer Klasse gehören von vornherein nicht zu den Guten, sie haben selbst keine Chance, das zu verändern. Besser in der Bewertung werden sie nur, wenn jemand anders weniger abliefert ... ... ...

Das erinnert mich irgendwie an die Aufforderung einer Schulleitung an eine Lehrerin, die mal durch die Presse ging ... Die Lehrerin müsse in ihrer Klasse auch Schüler haben, die eine Note schlechter als 3 hätten. Das gehöre sich einfach so ... ... ...

Ich glaube, ich bin dafür, die Bundesjugendspiele in der jetzt existierenden Form abzuschaffen ...

Samstag, Juni 13, 2015

wichtig und nichtig

In Südkorea geht epidemisch die aus Saudi-Arabien eingeschleppte Pest um. Dort heißt sie "Mers"- erinnert mich irgendwie an "Sars", beides sagt mir ohne goggeln nichts, außer, dass darüber in der Zeitung gelesen werden kann - und es sind wohl 140 Menschen mit dem Erreger infiziert. So steht es in der Zeitung.
14 Menschen sind gestorben. Traurig für jedes einzelne Menschenleben und auch noch ein Fall für unterkühlte Statistik.

Interessehalber hab ich nach der Lektüre dieses Artikels bei der WHO gesucht und diesen Link gefunden. Seit langem wird die jährliche Zahl an Malariatoten anscheinend kleiner, 2013 starben nach Angaben der WHO geschätzt 584 000 Menschen (zwischen 367 000 und 755 000 - wo kommt eine Schwankung von + oder - 30% her?) nach einer Malariaerkrankung.




Das sind wohl etwa 30% weniger als im Jahr 2000.

"Mers" soll wohl das Sommerloch füllen? Rein statistisch gesehen ...

Donnerstag, Juni 04, 2015

Man muss sie einfach schützen ...

schützen vor dem Bösen ... vor dem bösen Volk ... vor dem bösen, bösen Volk


Im Schloss findet der G7-Gipfel statt. Dort finden sich genau 7 gar wichtige, hohe Tiere samt Entourage ein und die fast so hohen Tiere des kleinen, listigen Bergvolks haben es sich zur Aufgabe gemacht, diese wirklich extrem wichtigen, hohen Tiere vor dem bösen Rest des kleinen, listigen Bergvolks und des dieses Bergvolk umgebenden, sonstigen Pöbels zu schützen.


Es geht schließlich nicht an, dass das regierte Volk seine Meinung kund tut und schon gar nicht, dass es das Aug in Auge mit denen tut, die es regieren ...


19.000 Polizisten sind anscheinend in und um und um Garmisch-Partenkirchen herum im Einsatz ... das deutsche Volk ist doch ein böses Volk ... davor muss die Welt einfach geschützt werden!


Ich bin dafür, dass die wichtigste Frau der Welt das nächste Mal- und das übernächste und danach auch immer - darauf verzichtet, Gastgeberin dieser Elite-Veranstaltung zu sein ...