Heute war ich bei einem Kunden. Ein sehr lieber Kerl, ein bisschen unorganisiert und schnell bei der Sache aber eher der Macher-Typ als der Langweiler, im Großen und Ganzen ein lenkbarer und vielseitig einsetzbarer Kunde.
Und dann war da heute der letzte Termin vor Bereitstellung von Unterlagen, es ging um letzte technische Abstimungen vor der Mitteilung an das Amt und er lud alle angereisten Beteiligten ein, sich in das Wohnzimmer seiner betagten Mutter zu begeben, Wasser stünde dort bereit ... ... ...
Jede Zelle meines Körpers wurde umgehend unglücklich und die für Alternativpositionen zuständigen Bereiche des Gehirns suchten einen Ausweg - ich wollte da nicht rein!
Ohne den Leuten zu Nahe treten zu wollen: das Viehzeuch, das die da drin halten, ist nicht stubenrein und der Teppich seit einigen Jahrzehnten nicht gereinigt oder gar ausgetauscht.
Der Garten sieht zauberhaft aus, das Äußere des Hauses ist trotz gesegneten Alters 1 A in Schuss, alle Nebengebäude an den Zäunen, die Zufahrt und auch die Wohnung im Obergeschoss sind liebevoll gepflegt, aber diese Wohnung im Erdgeschoss ist ein Bereich, gegen den selbst meine unaufgeräumte Bude einer frisch strahlenden Bilderbuchseite entsprungen scheint.
Es half nichts ... wollte ich den Kunden besprechen, musste ich die Atmung an die unschmeichelhaften Gerüche anpassen und die Gedanken ablenken. Zuerst meinte ich, die umgekehrte Peristaltik nicht in den Griff bekommen zu können, und nur bewusste Konzentration auf das Objekt vertrieben den aufkommenden Fluchtinstinkt.
Ich hoffe ja sehr, dass ich da nicht wieder hin muss ...