Sonntag, Januar 17, 2016

Jacken im Winter

Mein Großer kam gestern aufgekratzt aus Wien zurück. Vom Ball.
Wien und seine Bälle. Und seine Sehenswürdigkeiten, Stadtrundfahrten und überhaupt und so.
Kind ist jedenfalls auf den Geschmack gekommen und möchte sich zu einem Tanzkurs anmelden.

Wenn doch die Kinder mal hören würden, wenn sie in der 9. oder 10. Klasse sind. Tanzkurse sind nicht auf alle Ewigkeit peinlich, manchmal hat man später sogar etwas davon.

Aber darüber wollte ich gar nicht schreiben.

Er kaufte sich in Wien neue Winterkleidung, der Große.

Seine Wellenstein-Jacke ist schon hoch betagt, wenn man den heutigen Wechselmoden glauben will - Oktober 2008 bis Januar 2016 - das Ding hat schon direkt methusalemische Züge. Aber dennoch weder Loch noch Knoddeln am Stöffsche. Wenn man das gegenrechnet, dann hat diese Winterjacke 11,25 Euro pro Jahr gekostet - nicht jedes Jahr Abfall produziert und ordentlich ausgesehen, wenn man denn auf klassische Schnitte steht.

Es lebe die Nachhaltigkeit!

Die neue Jacke hat einen Pelzbesatz. So ein Ding, das hoffentlich in allernächster Zukunft wieder aus der Mode verschwinden wird.

Offensichtlich ist Peta mit Werbung gegen Pelz so lange auf die Nerven gegangen, bis das Modevolk den Porsche-Spleen entwickelte und sich gesagt hat: "PH! Und dreimal PH! Ist mir doch egal, was in Pelzfarmen passiert, ich mach was gegen den Trend und die Vernunft. Ich fahre jetzt mal ein dickeres Auto, als ich es tatsächlich brauche ... halt ... das war nicht das Thema, den Cajenn, den hab ich ja erst noch im Blick, ich mach's mir mal ne Nummer kleiner und weil ich ja eigentlich gegen Pelz um die Wampe bin, weil das ja nicht tierfreundlich wäre, hänge ich mir nen Pelzbesatz um die Schultern und um das dumme Gesicht, nenne das Webpelz und finde mich toll.

Ich hab mal geguckt, ob das Tier, das da für diese Jacke sein Dasein beendete, Tier oder Polyester hieß. Einen gewebten Untergrund konnte ich nicht ausmachen, Haut aber auch nicht.
Wenn der Große nächstes Wochenende kommt, werd ich mal ein Streichholz dran halten und dann schnuppern.

Ansonsten sollte der Kleine heute seinen ersten Schritt in die USA tun. Leider ist der Kontaktmensch zum Treffen nicht aufgetaucht ... was kein gutes Licht auf die Austauschorganisation wirft.
Ich hoffe, wir waren an richtiger Stelle - es wäre doch blöd, wenn der Fehler bei uns gelegen hätte.


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