Vor einigen Tagen gingen wir auf Mäusejagd. Wir wohnen aufns Dorf, direkt neben dem Wohnhaus steht eine Scheune, insofern sind Spinnen, Mäuse und sowas nicht ungewöhnlich, werden lediglich bei Bemerken stante pede aus dem Haus befördert, zumeist sogar in lebender Form.
Im Winter, also wenn es kalt ist, dann wird das Rausexpedieren auf tagsüber gelegt, damit die Viecher ein bisschen eine Chance haben, nach den warmen Räumlichkeiten auch draußen zu überleben, indem sie sich eine Bleibe in der Welt draußen suchen - nun ja, man ist ja Optimist - ausgesetzt werden sie einige Kilometer entfernt, eine Rückkehr soll schließlich ausgeschlossen bleiben.
Mäuse lassen sich leicht fangen, Pizzastückchen in die Falle und schwupps - keine Maus kann da wiederstehen. Schwieriger wird ein passendes Stundenhotel, sie soll ja am folgenden Tag immer noch greifbar sein, dazu wurde eine Blumenvase umgewidmet, Blumen kommen da allerdings keine mehr rein ...
Zuletzt fingen wir eine Maus, setzten sie raus, am nächsten Abend noch eine und dann schrie Bube: "Da läuft noch eine!", bevor das aktuelle Viehzeuch rausgeworfen worden war. Egal, die Falle stand ja zur Verfügung.
Nun wurde die EINE Blumenvase als Mäusesammelheim eingerichtet. In der Annahme, dass Mäuse Herdentiere sind und die Gefangenen alle derselben Sippe entstammen, sich somit kennen, setzten wir also beide Vierbeiner in dasselbe Nest, wo sie umeinander herum schlichen. Das Licht wurde gelöscht und die Menschen begaben sich zur Ruhe.
Der nächste Morgen wird unvergesslich bleiben:
Die Mäuse mochten sich anscheinend nicht, eine hatte verloren, sie hatte sich vom Fleck weg ermorden lassen ... ... ...
Mein kleiner Bube zeigte sich schwer beeindruckt, gar nicht mal vom Ableben des Unterlegenen sondern davon, dass Mäuse derart handeln. Er besah sich das übel zugerichtete Tier mit geradezu medizinischem Interesse ...
Das Schlimmste war aber, dass ich sie entsorgen musste ... ... ...
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