Mittwoch, April 08, 2009

abgesagt

Die Regierung möchte wieder gewählt werden.

Unter diesem Gesichtspunkt alleine ist zu verstehen, warum gerade Milliarden über Milliarden auf den ohnehin schon erhöht wirkenden Schuldenberg aufgesattelt werden. Zusammenfassen lassen sich diese Fisematenten in einem einzigen Wort: Abwrackprämie. In den Zeitungen steht dafür "Umweltprämie". Gehauen gehört der, der dieses Wort erfand! Umweltprämie! Als ob die Umwelt irgendeinen Vorteil davon haben wird. Und nicht nur die natürliche Umwelt nicht, die synthetische gleich noch mit nicht.

Nicht nur, dass die Schulden wachsen. In diesem Jahr (zur Erinnerung: in diesem Jahr soll eine Bundestagswahl stattfinden) wird der Markt für Kleinwagen gänzlich abgegrast. Im nächsten Jahr wird niemand mehr einen neuen Kleinwagen brauchen. Und der, der einen Gebrauchten brauchen wird, der wird keine technisch intakten Kleinwagen mehr finden, denn die sind in diesem Jahr alle auf irgendeiner Schrottpresse verschrottet worden.
Übrig geblieben werden die Exemplare sein, die viel dringender eine Verschrottung nötig gehabt hätten, deren Besitzer jedoch den Rest bis zur Kaufsumme eines neuen Kleinwagens in diesem Jahr in ihrer Geldbörse einfach nicht finden konnten.

So, wie gerade vorgeführt, lässt sich ein geringerer Absatz an neuen Kraftfahrzeugen und ein kaputt geschrotteter Gebrauchtwagenmarkt elegant in das nächste Jahr verschieben. Im nächsten Jahr wird ja nicht mehr gewählt. Soll doch das depperte Stimmvieh im nächsten Jahr jammern, dass die Kunden den Weg in die Autohäuser meiden und wer erinnert sich in 4 Jahren noch daran, was in diesem Frühjahr ausbaldowert wurde.

Im nächsten Jahr wird das Heulen und Zähneklappern auch noch woanders anheben, nämlich dort, wo sich der Schnäppchenjäger darauf besinnen muss, ob er ein neues Auto überhaupt einkaufen KONNTE. Und dann wird die Bundesregierung in Berlin sich darauf zurückziehen, dass das die Kräfte des freien Marktes sind, die sich nunmal durch Angebot und Nachfrage regulieren. Die Raten für den Kredit müssen natürlich weiter bezahlt werden, da gibt es dann keinen Nachschlag mehr von unserer Regierung, aber im nächsten Jahr wird ja auch nicht gewählt.

Fragen tu ich mich ja auch, ob wirklich Arbeitsplätze in D gerettet werden können, wenn Renault, Suzuki, Toyota, Mazda und ähnliche urdeutsche Firmen ihren Absatz steigern konnten. Dass Porsche, BMW oder Daimler Benz - pardon - Mercedes Chrysler - ähm - Daimler Mercedes ... wer soll sich all diese Namen merken, die dieser Firma schon verpasst wurden ... dass jedenfalls Porsche, BMW oder die Firma, von der man einen Mercedes käuflich erwerben kann, seit Einführung der Abwrackprämie mehr Autos verkaufen, das wird nicht einmal ansatzweise angedeutet. Im Gegenteil kündigte der Vorstandsvorsitzende an, dass Mitarbeiter freigesetzt (noch so ein Wort. Dieses kann durch "entlassen" stimmig ersetzt werden) werden. Wenigstens werden mit dieser Kleinwageneinkaufswelle Arbeitsplätze in Rumänien und Umgebung gesichert, dort nämlich, wo die in D in den Handel kommenden Kleinwagen zusammengeschraubt werden. Das Geld bleibt also - global gesehen - in der EU. Und wenn wir dann noch ein paar Jahre warten, dann wird ein Länderfinanzausgleich dafür sorgen, dass wir hier auch wieder was davon haben. Eine echte Investition also in die Zukunft.

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