Freitag, April 17, 2009

Kekse und ihre Auswirkungen

Im Moment bin ich eher genervt von der lieben Umwelt.

So berichtet eine eigentlich recht nette Kollegin neuerdings stets von ihren körperlichen Zuständen und Gebrechen und ich habe noch keinen netten Weg gefunden, ihr mitzuteilen, dass ich das überhaupt nicht hören will. Offenbar muss sie nicht erst ins Rentenalter geraten, um sich nur noch über Krankheiten, Körperlichkeiten oder wahlweise auch über das für sie unerträgliche Verhalten der Nachbarn auszulassen. Soviel ist jedenfalls sicher: Unerträgliches Verhalten der Nachbarin kann auch aus verbalen Ergüssen bestehen, welche in manch nicht so stiller Stunde bereits zu mörderischen Phantastereien meinerseits Anlass gaben.

Oder ein anderer Zeitgenosse, der sich darauf spezialisierte, seinem jeweiligen Gegenüber ein schlechtes Gewissen einzureden. Nichts, was er unkommentiert stehen ließe - selbstverständlich immer mit einem freundlichen Hinweis darauf, wie er das Problem eleganter, billiger und vor allem schneller gelöst hätte - und selbst, wenn gar nichts Böses bei einer Antwort gemeint war, unterstellt er hinterlistige Andeutungen, die einem zu Grübeln geben, ob das, was man da gerade gesagt hatte, tatsächlich solche Verfänglichkeiten beinhaltete.
Und bis man dazu einen Schluss ziehen konnte, ist die Behauptung schon längst durch Nichtwiderspruch Tatsache geworden, da der Argumentationsablauf während des Denkens längst weiter schwappte.

"man" ersetze der geneigte Leser in obigem Text getrost durch "ich".

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen