Gestern, in Hollywood wurden die Golden Globes verteilt. In hiesigen Nachrichten Randnotizen, die wichtigste Meldung dabei, dass ein Musical Rekorde gebrochen habe. Nunja ...
Meryl Streep gewann auch einen Preis und sie hielt anschließend eine lange Rede. Dabei wunderte ich mich, dass sie so viel Zeit für Ihre kleine Rede bekam, was zunächst mal den Einstieg fürs Abspielen des Clips bildete.
Dem, der es hören wollte, teilte sie mit, was sie dachte, unter Bezugnahme auf ein Beispiel, was anstelle eines Zitates in einer Rede durchaus ein ein rethorisch legitimes Mittel darstellt.
Was sie dachte, stimmt zu 100 %.
Ohne den Zwischenfall oder die Hintergründe zu kennen, der sie auf den Gedanken brachte, stimmt es, dass schlechtes Benehmen Nachahmer finden, dass Unhöflichkeit zur Unhöflichkeit einlädt, Gewalt führt zu Gewalt.
Wenn jemand mit Macht seine Position dazu nutzt, andere zu drangsalieren, verlieren alle.
Und dann waren da auch noch die, die ihren Helden und sich persönlich angegriffen fühlten.
Jesses! Was für ein Aufschrei in konservativen Medien in God's own conservative part of the country!
... über den Vorschlag, die Aufgabe eines Schauspielers sei ausschließlich, in einem Film gut auszusehen und nicht, seine Meinung laut zu äußern. So eine Preisverleihung sei schließlich kein politischer Zirkus ...
... bis hin zu einer Bemerkung, dass die Menschen in den USA doch nicht so sehr beachten sollten, was der President Elect sagt sondern lieber mehr das, was er meint.
Und diese Bemerkung kam mit einer solchen Ernsthaftigkeit, wie sie sonst Kabarettisten mit Ironie auf die Bühne bringen.
Sie glauben wirklich, dass der gewählte Mann hinkriegen wird, dass "es" besser wird. Dass er das "ICH" wieder wichtig machen wird und dass, wenn nur jeder an sich selbst denkt, wirklich an alle gedacht ist.
Und dabei sagte der auserwählte Mann, der vom Kreuz runter stieg, und der immer wieder als Grund herhalten muss, wenn es darum geht zu zeigen, wie man an seiner Hand ein besserer Mensch geworden ist - oder so ähnlich - "Wenn Dir einer auf die eine Backe schlägt, dann halte ihm auch die andere hin!" - oder so ähnlich ... jedenfalls steht in der Bibel nicht: "Schieß erst, frag später!", "Hau drauf, wenn einer eine andere Meinung hat." oder "Wenn es mir nützt, ist es richtig!".
Jemand, der eine Kritik dadurch klein redet, dass er den Gegenüber "überschätzt" nennt, hat doch ein bisschen ein Prioritätsproblem. Argumentationen werden am besten neben dem Thema geführt, das führt am leichtesten vom eigentlichen Punkt weg und auf Terrain, auf dem die PersonIn gut ist.
Und ist der Kritiker erst Mal klein geredet, steht der Kritisierte umso besser da. Es muss nur laut genug rüber kommen.
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