Montag, April 07, 2008

Konfirmation

Am heiligen Sonntag um 7 Uhr aus den Federn. Wer hat eigentlich beschlossen, dass Bube konfirmiert werden soll??? Heilloses Chaos allenthalben - wenn 6 Personen sich gleichzeitig anziehen sollen, dann heißt das was, und wenn ich sage, dass sie sollen, dann heißt das noch lange nicht, dass sie auch wollen. Der Kleine jedenfalls beschloss kurzerhand, sich seine Garderobe im Zeitlupentempo überzustreifen, der Große hatte irgendwie vor, sich gar nicht ins Bad zu begeben und moserte noch, dass seine Hose zu kurz sei. Gut, ich hatte die Faltenberge umgenäht, doch so sah es viel besser aus - fand ich!

Gut, dass der schwesterliche LAG da war, ihn schickte ich kurzerhand, die beiden bestellten Kuchen abzuholen (andere Gäste wollten Kuchen mitbringen, so dass es voraussichtlich reichen würde), die ersten Gäste trudelten ein und schließlich machten wir uns alle auf den Weg zur Kirche.

Dort standen noch mehr Gäste, wo man hinsah - Gäste

Zwei Konfirmanden konnten doch nicht so viele Leute aufbieten, die Kirche wurde fast voll ... gut, dass die anderen beiden Dörfer uns nicht hatten mitfeiern lassen wollen, die dort stehenden Kirchen wären aus allen Nähten geplatzt!

Der Gottesdienst gestaltete sich einfach klasse - samt des Großen Trompetenlehrers, Frauenchor, Dorftenorsolist, kein Kind, groß oder klein brach in Entsetzensschreie aus und wenn man davon absieht, dass ich dem Pfarrer mit seinem Tonfall und seiner Satzbildung nicht zu folgen vermag, fand ich den Gottesdienst durchaus gelungen.

Der von unserer Seite 'gestellte' Berufs-Trompeter schenkte seinen Auftritt dem Konfirmanden, der Laienfrauenchor des Dorfes hingegen erwartete eine Spende in Höhe von 100 Euro geteilt durch die zwei Konfirmanden und die Guteste, die sich brüstete, die Oma der Konfirmandin zu sein, vermerkte noch stolz, dass der Frauenchor nur ihretwegen einen Beitrag geleistet habe ... also für 100 Euro in die Chorkasse, wäre ich als Chorleiter auch ohne familiären Anlass gekommen!

Schwamm drüber, es war Feiertag ... Der Pfarrer hatte vor lauter Spaß an so vielen Kirchenbesuchern das Programm weit überzogen, so dass der Auftritt der Fotografin schnell abgehandelt wurde, ein Familienbild fiel schließlich dem Wunsch nach Mittagessen zum Opfer, die Gäste wollten nicht warten, bis die Mitkonfirmierte mit sämtlichen Eltern, Schwestern, Paten, Onkels und Tanten abgelichtet worden war, und so fuhren wir im Konvoi zum Essen.

Im Restaurant sah es richtig gut aus! Blumengestecke, Tischgedecke, große Tische ... die Verteilung der Sitzenden geriet ein wenig zum Chaos, da ich mir die Tischkärtchen gespart hatte, doch jeder fand einen Platz - ein bisschen hatte ich gehofft, dass jeder sich seinen Tischnachbarn vernünftig aussuchen würde - der Kindertisch kam gut an, der Konfirmierte wählte sich seine Cousins als Tischnachbarn und ich erhaschte einen Platz mittendrin. Von dort hielt ich die erste Begrüßungsrede meines Lebens.

Das Essen schmeckte vorzüglich - hier ein großes Lob an die Küche - der Übergang zu Kaffee und Kuchen gestaltete sich nicht zu abrupt, es fand sich sogar Sonnenschein für den obligatorischen Spaziergang, der Service überschlug sich, die Gäste waren alle gut drauf ...

Gegen Abend wären manche gerne noch länger geblieben, was immer als gutes Zeichen zu werten ist, doch am nächsten Tag würde die Arbeit rufen.

Insgesamt ein kurzes Fazit: ein rundrum gelungenes Fest. Können wir wieder machen.

2 Kommentare:

  1. Die wichtigste Frage (jedenfalls war es sie zu meiner Zeit) hast du aber nicht beantwortet: hat Bube auch genug Geld eingenommen?

    Bei uns wurden alle Geldumschläge archiviert und die Spender je nach Betragshöhe auf einer Sympathieskala angesetzt. Schöne, alte Zeit.

    AntwortenLöschen
  2. Geschenke gab es, abba ja nicht für die Eltern ... ;)

    Bube bekam nen tragbaren Radio, MP3-Player, Fotoapparat mit Videofunktion und Geld war auch noch dabei ... zu meiner Zeit gab es Sachen, mit denen man später seinen Hausstand ausrüsten sollte ... damals ... ist doch heute alles anders ... alle Gaben wurden fein säuberlich aufgelistet und sobald die Danksagungskarten in die Finger geraten, muss Bube da jedem Gebenden was drauf schreiben ... ich befüchte, er hat keinen Schimmer, wo sein Geld abgeblieben ist ... das hab ich weggeräumt und er hat noch nicht einmal wieder danach gefragt ...

    AntwortenLöschen