Freitag, September 05, 2008

Frau und ein Möbelmarkt

Seit einer Ewigkeit unterhalten Männe und ich uns darüber, dass wir neue Möbel brauchen. Das Sofa im Wohnzimmer wurde durch intensive Nutzung per kleinen Klebfingern arg in Mitleidenschaft gezogen und die zur Verhüllung darüber ausgebreiteten Tücher verrutschen grundsätzlich auf den Fußboden, wenn die Buben sich auf dem Sessel oder Sofa lang legen. Wie es scheint, legen sie sich nicht wirklich lang, sie misshandeln die Sitzmöbel als Turngeräte, wenn ich grad nicht gucke, was auch noch einige Löcher im Stoff zurfolge hatte.

Jedenfalls flattern außerdem allwöchentlich haufenweise Werbeflyer im am Haus leider außen befestigten Briefkasten, der Sticker am Kaschterl, dass die Werbung bitte draußen bleiben soll, wird seitens der Verteiler hartnäckig ignoriert und normalerweise landen die Papierstapel unbesehen und ohne Umwege aus dem Briefkasten im Papiermüllsammelkarton, welcher allvierwöchentlich abgeholt wird. Über das Abholen entstanden auch schon heftige Auseinandersetzungen, doch das ist eine andere Geschichte.

Am Mittwoche jedoch fing ein Flyer meinen Blick. Ein Laden auf der gegenüberliegenden Naheseite, mitten in einem verlassenen Nest gelegen, wessentwelchem ich mich oft schon gefragt hatte, wie denn dieses Möbelhaus inmitten dieser verlassenen Gegend überlebt und welches geniale Management dort zugange ist, musste Konkurs anmelden, die Bestände würden während dreier aufeinanderfolgender Tage verramscht, beginnend gestern.

Männe und ich waren gestern früh die ersten dort. Wir suchten ein Sofa und fanden ein Sofa, eine Küchentischbankstühlegarnitur und einen Teppich-für-unter-das-Sofa.

Ich verabscheue Aasgeier und ein bisschen komme ich mir vor wie ein Aasgeier, denn wir hätten die Möbel wirklich schon länger besorgen können, dann hätten wir aber vermutlich nichts gekauft, denn die Preise, die als "normale" Preise auf dem Schild standen, lagen weit über unserem Budget. Insofern freue ich mich wie König auf die Gerätschaften und bedaure die Möbelhausbesitzer und deren Mitarbeiter ... sehr!

Ach ja: Buben! Benehmt Euch zukünftig anständig, auf dass die Möbel wenigstens eine Weile anständig aussehen!

2 Kommentare:

  1. Aasgeierige Gefühle hätte ich da keine. Bzw. erst, wenn ich den ganzen Laden für einen Appel und ein Ei aufkaufen würde.

    Da fällt mir ein, dass wir auch mal wieder neue Möbel bräuchten. Aber das setzt dann wieder langwierige Abwägungspläne in Gang, an deren wohldurchdachtem Ende wahrscheinlich gar keine Möbel mehr produziert werden...

    AntwortenLöschen
  2. Gell, das ist ein gar gravierend Problem. Die Entscheidung, welches Möbel neu herein muss und wo es besorgt werden wird und wie es gestalterisch ausgebildet sein soll, die Farbe, der Bezug, die Reinigungsfreundlichkeit, die oft dem Gefallen diametral gegenübersteht, weshalb sich hier Prioritäten durchsetzen müssen, Selbstabholung oder Bringdienst und nicht zu vergessen: wer hat das letzte Wort

    Wenn das alles bedacht ist, dann steht nicht ein Stück neues Möbel in den bewohnten Zimmern! Man legt sich geschafft ins Bett und freut sich ob des aufgewendeten Fleißes. Oder so.

    AntwortenLöschen