Gestern telefonierte ich mit der Mutter eines Schulkollegen meines Kleinen. Es ging darum, dass in der Klasse alle Nas lang eine neue Sitzordnung herrscht und ihr Sohnemann ist schwer unglücklich, da er nur eine halbe Woche neben seinem Freund gesessen hat, sie ließ sich darüber so lange aus, bis mir das Ohr heiß lief.
Nun kriege ich es zwar nicht fertig, den Telefonhörer einfach aufzulegen, doch mit der Lehrerin meines Kleinen in der Grundschule ein Gespräch zu führen, das ist mir gerade noch möglich, und auch, ein Anliegen ihr gegenüber derart vorzubringen, dass die Lehrerin es nachzuvollziehen und eventuell eine Lösung aus der Tüte zaubern kann, mit der mein hintenrumgehobener Herr Sohn weniger unglücklich ist.
Ihre Worte hingegen waren, dass sie während eines Telefonats das Gefühl habe, vor einer Lehrerin und somit vor einer Respektsperson zu stehen und dass es schon mal ganz unmöglich sei, ein persönliches Gespräch zu führen, einer Lehrerin könne sie nicht unbefangen gegenübertreten ...
Ich gebe ja zu, dass es mich einige Jahre gekostet hat, doch spätestens mit 30 fühlte ich mich in der Erwachsenenwelt soweit angekommen, dass ich meine Ansichten wenigstens vertreten, wenn auch nicht immer hundertprozentig durchsetzen kann ... und die Guteste ist nur 1 Jahr jünger als ich ...
Lehrer bekommen mit der Zeit einen Ton an sich, der aus der Schulzeit auf ewig unvergessen bleibt und dass von daher in einigen Fällen das Gefühl, eine 12-jährige Schülerin der 7. Klasse zu sein, einen Ausfall wagen kann, ist sicher nachzuvollziehen, doch dann sollte doch der inzwischen ausgebildete Altersstarrsinn einsetzen und man dieses Gefühl zumindest überspielen ... finde ich ...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen