Freitag, Oktober 27, 2006

wenn etwas sich finden lässt

In Südamerika wurde der Schädel eines Terrorvogels samt einer Gliedmaße gefunden ... die Wissenschaft und ihre Angehörigen waren begeistert, sie reichten den Schädel herum und machten Fotos davon ... da sie wussten, was sich gehört, behielten sie die Kleidung dabei an ..

In Afrika fanden Anthropologen Schrumpfköpfe und schifften diese ins entfernte Europa um sie einer staunenden Öffentlichkeit im Original vorzuführen, denn sowas hatten sie vorher noch nie gesehen und mit wissenschaftlicher Zurückhaltung krabbelte die Gänsehaut über gelehrte Rücken ...

Herr von ich hab den Namen vergessen legt Menschen in Kunstofflösung ein - tote Menschen, wenn ich es recht erinnere, ich tat mir die Ausstellung nicht an - lässt sie richtig schön rosa und hautfarben werden, zerschnibbelt anschließend alles in mehr oder weniger große und zusammenhängende Teile, man lässt ihn gewähren und freut sich, dass ein Stück Deutschland im nächsten James Bond zu sehen sein wird ...

in Talibanland wurden Schädel von Menschen gefunden ... wie es scheint waren diese zuvor in einer Lehmgrube gefunden worden und keiner fühlte sich für sie zuständig, sie warteten einfach auf ihre Entdeckung ... da kam eine Horde junger Soldaten vorbei, sah sie und ich unterstelle jetzt einfach mal, dass keiner der Leute je vorher einen echten Menschenschädel in der Hand gehalten hatte ... was tun sie? Sie gruseln sich ein bisschen, trauen sich, halten ihre Fundstücke fotografisch fest, lachen und stacheln sich gegenseitig hoch ... nun fehlt mir aus biologischen Gründen die Erfahrung, warum Männer jeden Alters alle ihre Tätigkeiten mit ihrem besten Stück abzurunden versuchen, doch das scheint in Männerrunden üblich zu sein, und so kam es, wie es kommen musste, die Motive gerieten unter die Gürtellinie und die Wesen dachten nichts mehr ... bis jetzt ... könnte es sein, dass da sich mords auf was gestürzt wird, um sich wichtig zu machen? Politiker, Zeitungen, Fernsehen ... alle haben plötzlich eine moralische Keule in der Hand und kloppen auf junge Männer ein, die sich nichts gedacht haben und nichts beabsichtigten ...

mal sehen, wann ein Bildersturm losbricht, dass ganze Volksgruppen kollektiv beleidigt wurden, erfahrungsgemäß dauert das immer eine Weile nach der Veröffentlichung ...

2 Kommentare:

  1. Ich glaube, der Knackpunkt an der Sache ist, DASS sich die jungen Herrschaften nichts gedacht haben.

    Sowas können sie in der heimischen Heidelandschaft machen, wenn sie denn dort einen Schädel finden sollten. Aber nicht in einem vielbeachteten Auslandseinsatz. Denken ist halt manchmal Glückssache.

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  2. jepp ... da ist sicher was dran ... ein hochsensibles Thema

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